Handlungsbedarfe erkennen, Produkte vermarkten

Studierende der Fachschule für Wirtschaft am Rudolf-Rempel-Berufskolleg präsentieren ihre Projektarbeiten mit regionalen Auftraggebern aus der Wirtschaft

Das Projektteam und die Projektpartner von Dortschy GmbH Co. KG (von links) Sabine Münck, Adrian Jedra, Thorsten Fuest, Reinhart Dortschy, Irina Thiessen mit dem neuen, grünen Reinigungsmittel für Druckwalzen und ihrem Projektbericht.

Vermarktung des mobilen Hühnerhauses mit Huhn und Ei. Die Projektgruppe zusammen mit dem Unternehmer (von links) Svenja Wolf, Carina Stukenbrock, Jennifer Kuklok, Manuel Müller, Ralf Müller, Alicja Ratajszczak

Was machen 4 Hühner in einer kaufmännischen Schule? Sie waren Gegenstand eines Marketingprojektes von Studierenden der Wirtschaftsfachschule am Rudolf-Rempel-Berufskolleg.
„Wir machen das Haushuhn wieder salonfähig“, sagte Manuel Müller, einer der Studierenden der Fachschule für Wirtschaft, der die Ergebnisse seines Marketingprojektes in einem phantasievoll ausgestalteten Klassenraum vorstellte. Er erklärte, dass es in seinem Projekt, das er mit vier Mitstudiereden bearbeitet hat, um die Vermarktung und Vertriebsstrategien eines mobilen Hühnerhauses ging. Das Hühnerhaus mit Freigehege ist geeignet für 5 Hühner und kann leicht verschoben werden.  Auf dem Parkplatz direkt vor dem Klassenraum gackerten beispielgebend die Hühner zufrieden in dem Modellgehege. Dazu wurden auf Tafeln und in Flyern die Inhalte und Ergebnisse des Projektes übersichtlich dargestellt.

Insgesamt 20 Projekte wurden am 27.09.2014 auf dem ECON-Tag (Econ ist die Kurzform von economy concepts / Unternehmenskonzepte) unter dem Motto „mit Kompetenz zum Erfolg“  der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Studierenden der Fachschule für Wirtschaft bearbeiten  auf dem Weg zum staatlich geprüften Betriebswirt/Betriebswirtin in ihrem zweiten Ausbildungsjahr ein praktisches Projekt mit einem Unternehmen aus der Region. 320 Stunden Arbeit steckten für jeden Studierenden in der Planung und Umsetzung der Projekte.

Über die Gänge des Berufskollegs schlurfte ein überdimensionales Eichhörnchen, das zur Präsentation eines Markteinführungskonzepts des neuen Nusslikörs der Firma Peahler Markenspirituosen gehörte.
In einer großen gläsernen Wäschetrommel befanden sich hunderte von Legosteinen. In einem Preisausschreiben sollte geschätzt werden, wie viele Steine es waren. Dieses Spiel machte auf die Projektpräsentation einer Gruppe aufmerksam, die sich mit einem personalwirtschaftlichen Thema befasste: Wie bindet man neue Mitarbeiter optimal an das Unternehmen und senkt so die Fluktuation im ersten Beschäftigungsjahr. Dabei wurde nicht nur der Ist-Stand analysiert, sondern es wurden auch Handlungsempfehlungen erarbeitet.

Andere Projekte befassten sich mit der Umsetzung einer corporate identity, der Einführung einer fairtrade Kollektion auf dem Heimtextilmarkt oder auch eines umweltschonenden und mitarbeiterfreundlichen Industriereinigers. Reinhart Dortschy, Auftraggeber des Marketingprojektes zur Einschätzung der Kundenaffinität zu alternativen umweltfreundlichen Reinigern in der Druckindustrie erklärte, dass insbesondere die Kundenbefragung durch die Studiereden zu hochinteressanten neuen Erkenntnissen geführt habe. So wurde unter anderem deutlich, dass die Kunden nicht nur gute Produkte und Beratung erwarten, sondern auch die Entsorgung als Aufgabe des Herstellers ansähen. Hier wurde ein Handlungsbedarf deutlich, dem sich das Unternehmen annehmen wolle. Außerdem ergäben sich durch die Untersuchung neue Ansätze sich strategisch auf dem Markt aufzustellen. Es wurden realistische Einschätzungen für die konkrete Preisgestaltung der Produkte ermittelt.

„Besonders erfreulich ist es, dass viele Ergebnisse unserer Projekte direkt in den auftraggebenden Projektunternehmen umgesetzt werden. Das unterstreicht die Wertschätzung der Arbeit der Studierenden und die des Berufskollegs. Die Projektarbeit bringt damit wertvolle neue Erfahrungen, erweitert das Qualifikationsprofil und erzeugt nachhaltige Ergebnisse.“ sagte Dr. Petra Getfert, Lehrerin und Koordinatorin des Econ-Projekttages.

Die Bedeutung der Projekte wurde auch von Frau Bürgermeisterin Schrader gewürdigt. Sie tragen sowohl zur Fachkräftequalifizierung als auch zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft bei, betonte Frau Schrader.
Alle beteiligten Studierenden waren stolz und glücklich über die rege Beteiligung und die vielen Fragen, die Ihnen zu ihren Projektpräsentationen gegeben wurden. Der hohe Aufwand hat sich gelohnt war die einheitliche Meinung der Projektgruppen.

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