Verzahnt: Berufskollegs, Real- und Hauptschulen

Vertrag über Kooperation unterschrieben / Mehr Zusammenarbeit, mehr Austausch

Bielefeld (kurt). Haupt- und Realschulen wollen mit den Berufskollegs zusammenarbeiten. Das erklärten sie gestern und unterschrieben einen entsprechenden Vertrag. Neu ist dabei der Vertrag, nicht die wachsende Nähe der Schulen.

Sie kooperieren schon seit Jahren, so gibt es seit 2008 einen Arbeitskreis von Vertretern der Realschulen und der Berufskollegs, gibt es seit zwei Jahren Realschultage an den Berufskollegs, gehen heute schon Hauptschüler zum Unterricht in Berufskollegs und kommen einmal jährlich Lehrer der Kollegs an die Hauptschulen.

Nun aber „soll die Brücke noch besser begehbar werden“, sagt der Sprecher der Hauptschulen, Jürgen Hollmann – und ist auch Evelyn Molle, Sprecherin der Realschulen, für eine noch bessere Verzahnung der Schulformen. Denn, so der Sprecher der Berufskollegs, Dieter Herbarth, „wir müssen versuchen, alle Schüler zu erreichen, nicht nur die, die Richtung Gymnasium gehen wollen“. Es gehe darum, „die Vielfalt der Bildungsmöglichkeiten aufzuzeigen“. Ziel: „Eine passgenau vermittelte Ausbildung.“

Deshalb sei es richtungsweisend, dass nun alle über die Kooperation aneinander gebunden seien. Hollmann: „Das schafft auch einen gewissen Zwang.“

Schuldezernent Udo Witthaus lobte die Vereinbarung, es sei wichtig, „den Übergang aus der Sekundarstufe I in die weiterführende Bildung zu verbessern“. Schon heute sei zu erkennen, dass es auf dem Ausbildungsmarkt „eine neue Gemengelage“ gebe, weniger Suchende, mehr Anbieter, mehr Druck auf bessere Ausbildungsplätze. Gedacht ist an unterrichtliche Kooperationen, an Tutorien, Informationsaustausch der Kollegien, auch tatsächlichen Lehreraustausch – über Hospitationen und auch im Unterricht.

|