Verwenden statt Verschwenden

Das Cradle-to-Cradle-Prinzip – hohes Innovationspotential für Unternehmen

Herr Jörg Witthöft (2. v.l.), Standortleiter der ZF Friedrichshafen AG mit Herrn Andreas Erdmann (links), Vortragskoordinator der Wirtschaftsfachschule, Herr Martin Heyd (2.v.r.), stellvertretender Schulleiter sowie Herr Stefan Koch, Abteilungsleiter für die Wirtschaftsfachschule am Rudolf-Rempel-Berufskolleg

Cradle-to-cradle, von der Wiege bis zur Wiege. E-Autos, Plastik, Kleidung, Smartphones: In allen diesen Produkten stecken wertvolle Rohstoffe. Nach dem Lebensende des Produkts werden alle diese Produkte zu einer Sache: Müll.

Unsere Rohstoffe werden, bedingt durch ihre Endlichkeit und den steigenden Verbrauch in anderen, aufstrebenden Ländern langsam aber stetig knapper. Der Bedarf wächst mittlerweile schneller als die Kapazitäten in der Förderung. Die Gefahr von Engpässen bei der Rohstoffversorgung steigt. An dieser Stelle setzt das Cradle-to-cradle-Prinzip an und bewirkt eine ganz andere Betrachtungsweise auf die Nutzung von Rohstoffen. Recycling bzw. besser als Wiederaufarbeitung nach dem C2C-Prinzip bedeutet, dass das Material ohne einen Qualitätsverlust immer wieder für ein und das gleiche Produkt wiederverwendet werden kann und wird, da es aus reinen Materialien besteht.

C2C, was ist das eigentlich und warum wird es in naher Zukunft immer wichtiger werden? Hier setzte der Vortrag des Standortleiters Bielefeld der ZF Friedrichshafen AG, Herr Jörg Witthöft, an. Am Dienstag, 03.12.2019 stellte der Referent vor Studenten der Wirtschaftsfachschule und Lehrkräften des Rudolf-Rempel-Berufskollegs die Grundlagen, die Ziele und die Notwendigkeit von C2C in einem sehr interessanten Vortrag dar.

Ausgehend von der Schilderung des Konzepts ging er auf die praktische Anwendung des C2C anhand der ZF Friedrichshafen anschaulich ein. Hier zeigte sich, dass eine neue Denkweise in der Entwicklung von Produkten notwendig ist, um Rohstoffknappheit zu vermeiden und um auch in Zukunft nicht verzichten zu müssen. Denn auch das ist Bestandteil des C2C: Kein Verzicht, sondern einfach ein Wohlstand, der nachhaltig ist. Um es mit den Worten von Prof. Dr. Michael Braungart als „Schöpfer“ des Cradle-to-Cradle zu bezeichnen: „Wir brauchen eine Re-Evolution der Industrie.“

Im Anschluss an den Vortrag stellte sich Herr Witthöft den zahlreichen Fragen des Publikums. Hier stand vor allem die Umsetzung in Unternehmen und die betriebswirtschaftliche Betrachtung der Kosten für die Unternehmen im Vordergrund.

Das Votum des Publikums war einstimmig: C2C wird, obwohl es momentan nicht sehr bekannt ist, in naher Zukunft an Bedeutung gewinnen. Nicht nur in ökologischer Hinsicht, sondern auch in ökonomischer und sozialer Hinsicht.

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