Andere Muttersprache als Vorteil im Beruf

Logistikbranche stellt sich im Berufskolleg vor

Warben für Logistik-Jobs: Die ehemalige Schülerin und heutige Personalerin Nadja Gelda (links) und die Auszubildende im ersten Lehrjahr, Kim Pajewski. Foto: Sibylle Kemna

Brackwede (kem). Wie reizvoll es ist Speditionskauffrau oder Kaufmann für Lagerlogistik zu werden, davon versuchten gestern sechs ostwestfälische Firmen die Schüler der Rosenhöhe zu überzeugen. Zum fünften Mal stellten sie sich und ihre Angebote beim Tag der Logistik im Rudolf-Rempel-Berufskolleg vor und traten in Kontakt mit Wirtschaftsgymnasiasten und Interessenten der höheren Handelsschule.

"Grenzenlos gut" seien die Jobs im Speditionsgewerbe, warben die "Hidden Champions" aus Ostwestfalen-Lippe, die sich als "drittgrößte Branche" und "Global Player" vorstellten. Dass viele Schüler der Rosenhöhe eine andere Muttersprache als die deutsche haben, erweise sich dabei als Vorteil, betonte auch die Schulleiterin Christiane Wauschkuhn. Sie hatte zu Beginn der Veranstaltung Auszubildende mit "Zuwanderungshintergrund", die hier im Berufskolleg ihren Blockunterricht für Speditionskaufleute oder Logistikfachkräfte haben, auf die Bühne geholt. Dort hatten sie den übrigen Schülern in zwölf verschiedenen Sprachen erklärt, was sie fasziniert an der Branche: "Der Austausch mit Menschen, auch in anderen Ländern, die Vielseitigkeit der Tätigkeit und die Möglichkeit, auch mal ins Ausland zu gehen", sagte zum Beispiel Kim Pajewski.

Daniel Ippolito erzählte der Rektorin, dass ihm seine Muttersprache Italienisch sehr helfe bei seiner Arbeit im Kontakt mit Menschen aus romanischen Ländern.

Auch ehemalige Schüler waren gekommen, um für ihre Brotgeber zu werben. Wie Nadja Gelda, die die Schüler auf Russisch begrüßte. Sie hat von 2007 bis 2010 das Berufskolleg besucht, als sie ihre Lehre zur Speditionskauffrau machte. Inzwischen arbeitet sie bei der Firma Dachser in der Personalabteilung und brachte nun den Schülern die Branche und die verschiedenen Berufe näher.

"Inzwischen werden Auszubildende aller Speditionsberufe hier im Blockunterricht beschult. Das ist sehr viel effektiver als früher an einzelnen Wochentagen", betonte Gelda. "Dies ist eine der schönsten Veranstaltungen zum bundesweiten Tag der Logistik, weil hier auf unkonventionelle Weise versucht wird, den jungen Leuten die Branche nahe zu bringen", schwärmte der Vorsitzende des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen, Jürgen Weihermann.

Die Vorträge, die die Schüler in verschiedenen Klassenräumen verfolgen konnten, hießen zum Beispiel "Von der Schraube zum Automobil" oder "gefährliche Liebschaften" - bei letzterem ging es um Gefahrguttransporte. "Wir verspüren den Trend, dass immer mehr Schüler Lehre und Studium verknüpfen wollen und freuen uns darüber", sagte Weihermann und verwies auf den Vortrag zum Bachelor Spedition, Transport und Logistik.