Das Gesundheitswesen in der Bundesrepublik befindet sich in einem fortwährenden Umbruch. So führen die finanziellen Konsolidierungsbemühungen von gesetzlicher Seite zu einem neuen Kosten- und Qualitätsbewusstsein bei den Leistungserbringern. Darüber hinaus erwarten „mündige“ Patienten, deren Anspruchsdenken und Wahlmöglichkeiten bei der Inanspruchnahme gesundheitlicher Leistungen deutlich gestiegen sind, ein individuelles Dienstleistungsangebot.
Dies hat Auswirkungen auf die Tätigkeiten von Gesundheitskaufleuten. Es wird ein hohes Maß an Flexibilität und professioneller Kompetenz vorausgesetzt. So wird vom Leitbild eines Mitarbeiters ausgegangen, der funktionsübergreifend in den unterschiedlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens eingesetzt werden kann. Das vielschichtige und komplexe Tätigkeitsprofil erfordert Kundenorientierung und kommunikative Kompetenz, Kosten- und Qualitätsbewusstsein, Einfühlungsvermögen und Teamfähigkeit. Der Umgang und die Kommunikation mit Patienten erfordert kommunikations-psychologische Kenntnisse und Fertigkeiten, um Interaktionsprozesse fachlich kompetent und einfühlsam zu gestalten.
Die finanziellen und administrativen Einschränkungen und Kontrollen des Gesundheitsmarktes machen umfassende Kenntnisse im Sozial- und Gesundheitsrecht, im Abrechnungs– und Finanzierungswesen sowie im Bereich des Qualitätsmanagement- bzw. der Qualitätssicherung erforderlich.
Auf dieser Basis sind Kaufleute im Gesundheitswesen tätig. Die Aus-bildungsinhalte dieses Dienstleistungsberufes tragen den besonderen Bedingungen und Erfordernissen des Gesundheitsmarktes Rechnung.
Kaufleute im Gesundheitswesen arbeiten in den verschiedenen ambulanten, stationären und teilstationären Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens. Ihr Tätigkeitsgebiet erstreckt sich u. a. auf Krankenhäuser, Pflegeinrichtungen, den Reha- und Kurbereich, auf Rettungsdienste, Sozialversicherungen und auf Einrichtungen der medizinischen Selbstverwaltung. Gesundheitskaufleute informieren, beraten und betreuen Kunden, entwickeln neue Dienstleistungsangebote, sind in der Materialbeschaffung, Materialverwaltung und im Personalbereich tätig, führen Maßnahmen zur Leistungsabrechnung und Investitionsfinanzierung und zur Qualitätssicherung durch.
Weitere Informationen zum Berufsbild erhalten Sie unter (www.berufenet.arbeitsagentur.de)
Aufgenommen in die Berufsschule werden Auszubildende mit einem entsprechenden Ausbildungsvertrag. Die Anmeldung erfolgt über die Ausbildungsbetriebe. Nach dem Berufsbildungsgesetz ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. Die Unternehmen verlangen jedoch in der Regel mindestens den mittleren Schulabschluss (Fachoberschulreife).
Am Rudolf-Rempel-Berufskolleg können Sie sich nach der Berufsausbildung weiter qualifizieren.
Beide Bildungsgänge werden in Vollzeitform angeboten.
Weitere Fort- und Weiterbildungsangebote finden Sie auf den Seiten der Weiterbildungsträger:
www.bwb-bielefeld.de
www.bow.de