Neue Mensa erhält nun doch Aufzug

Arbeiten an der Rosenhöhe haben begonnen

Start für ein 1,9-Millionen-Euro-Projekt: Vor dem Haupteingang des Rudolf-Rempel-Berufskollegs werden Treppenanlage und Terrasse abgerissen. Dort entsteht der solitäre Neubau.

Brackwede. Es ist später geworden als gedacht. Doch nun haben die Arbeiten zum Bau der neuen Mensa des Rudolf-Rempel-Berufskollegs (RRBK) an der Rosenhöhe begonnen. Zu Verzögerungen ist es auch deshalb gekommen, weil sich der städtische Immobilienservicebetrieb (ISB) und die Schule die Kritik des einstigen RRKB-Planers Heinrich Niemann zum Teil zu eigen gemacht haben. Und jetzt wird es doch einen Aufzug vom Eingangsbereich der Schule zum tieferliegenden Bistro geben.

"Wir haben als Schule zugesagt, von den Kosten für den Aufzug in Höhe von 100.000 Euro die Hälfte zu übernehmen", sagt Schulleiterin Christiane Wauschkuhn auf Anfrage der Neuen Westfälischen. "Für diese Mehrausgabe suchen wir jetzt aber händeringend Sponsoren." Denn die Schule übernimmt aus ihrem Budget bereits weitere 90.000 Euro.

Wauschkuhn ist froh, dass nach einem persönlich Gespräch mit Heinrich Niemann der schwelende Streit um den Neubau gütlich beigelegt werden konnte. Niemann hatte unter anderem kritisiert, dass Menschen mit Handicap rund 75 Meter um den solitären Neubau bei Wind und Wetter zurücklegen müssten, um den höherliegenden Haupteingang des RRBK zu erreichen.

Insgesamt kostet das Projekt 1,9 Millionen. 345.000 Euro kommen allein vom Förderverein des Berufskollegs, das mit rund 4.740 Schülern und 180 Lehrern eine der größten Schulen des Landes ist (die NW berichtete). Eigentlich hatten die Arbeiten bereits in den Osterferien beginnen sollen.

Projektleiter Martin Orlewitz vom ISB nennt gleich mehrere Gründe, warum das nicht gelungen ist. So hätten nach einem formalen Fehler die Rohbauarbeiten noch einmal neu ausgeschrieben werden müssen. "Das allein hat sechs bis acht Wochen gekostet." Auch seien durch die Vorstellungen und Notwendigkeiten des Caterers "Cultina" aus Gütersloh Küchenumplanungen erforderlich geworden. Und durch den nun vorgesehenen Fahrstuhl habe man den gesamten eingeschossigen, quadratischen Flachbau rund 15 Zentimeter tieferlegen müssen. "Das hatte zur Folge, dass wir nun der Abwasserleitung zu nahe kommen und diese verlegen müssen", so Orlewitz.

Doch nun ist der Startschuss gefallen, die Baustelle eingerichtet. Terrasse und Treppenanlage vor dem Hauptgebäude sind zu mehr als der Hälfte abgerissen. "Sobald das erledigt ist, können wir auch richtig in die Tiefe sehen und schauen, was wir Richtung Fundament des Hauptgebäudes vorfinden", sagt der Projektleiter. Derweil sei das Architekturbüro Crayen + Bergedieck dabei, die nächsten Aufträge auszuschreiben.

Martin Orlewitz geht davon aus, dass es nun bis in den Herbst 2014 dauern wird - einen normalen Winter vorausgesetzt -, bis das RRBK-Bistro an den Start gehen kann. Es wird eine Nutzfläche von rund 610 Quadratmetern haben, davon 270 Quadratmeter für den Gastraum mit 164 Sitzplätzen.

Dieser Raum erhält auf Wunsch der Schule noch eine mobile Trennwand, so dass ein Teil des Gastraumes später als Multifunktionsraum genutzt werden kann. Für Schulleiterin Christiane Wauschkuhn und ihr Berufskolleg, das auch Europa-Schule ist, eine wichtige Angelegenheit. Auch wenn es jetzt laut vor ihrem Bürofenster und den Klassenzimmern zugeht, ist sie froh, dass der langgehegte Traum jetzt tatsächlich in Erfüllung geht. Eine schulische Arbeitsgruppe begleitet das Projekt. "Es läuft alles wie geschmiert", sagt Wauschkuhn fröhlich.

VON SUSANNE LAHR

 

Neue Westfälische - 11. Oktober 2013

 

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