Am Montag, 12.03.2012 fand im Carl-Severing-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung, Bielefeld eine Auftaktveranstaltung von ostwestfälisch-lippischen Berufskollegs für die „Kompetenzwerkstatt Vielfalt und Ausbildung“ statt.
Das Projekt dient dazu, die Beteiligung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im System der dualen Ausbildung zu erhöhen, um ihr Fachkräftepotenzial für die Region zu erschließen. Es wird gemeinsam von der Initiative für Beschäftigung OWL e. V., der Netzwerk Lippe gGmbH und der EU-Geschäftsstelle für Wirtschaft und Berufsbildung (EU-GWB) der Bezirksregierung Detmold durchgeführt.
Dr. Jörg Weber, Schulleiter des Carl-Severing-Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung in Bielefeld begrüßte die Anwesenden zur Auftaktveranstaltung der Berufskollegs. „Als Schulleiter der Schule mit dem höchsten Migrantenanteil in den kaufmännischen Bildungsgängen ist es mir ein Anliegen, mit stärkenorientiertem Blick Übergänge zu gestalten um alle Potenziale in Anschluss zu bringen, unterstrich Dr. Weber die Bedeutung des Themas.
Olga Lukjanow, Projektleiterin der IfB OWL e. V. stellte den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern von Berufskollegs aus OWL das Projekt vor. Die „Kompetenzwerkstatt Vielfalt und Ausbildung“ unterstützt Jugendliche mit Migrationshintergrund beim Einstieg in die duale Ausbildung und bei der Erreichung eines Berufsabschlusses. Dazu erhöht sie deren Ausbildungsfähigkeit, treibt die Sensibilisierung und Stärkung der interkulturellen Kompetenz im Umfeld der Auszubildenden voran und fördert die interkulturelle Öffnung von Unternehmen. Handlungsorte sind Unternehmen, Migrantenorganisationen und Berufskollegs in Ostwestfalen-Lippe. Lukjanow betonte: „OWL ist aufgrund des hohen Migrantenanteils eine im bundesweiten Vergleich sehr junge Region. Diesen strukturellen Vorteil müssen wir nutzen.“
Moritz Lippa, Projektkoordinator IfB OWL e. V. und Klemens Lüchtefeld, Projektkoordinator bei der EU-Geschäftsstelle der Bezirksregierung Detmold stellten die geplante Arbeitsweise und die vorgesehene Netzwerkentwicklung zum „Netzwerk zur interkulturellen Förderung an Berufskollegs in OWL“ vor. Als Maßnahmen für die Berufskollegs beinhaltet das Projekt die Entwicklung eines Leitfadens für Lehrkräfte zum Thema „Interkulturelle Förderung“, die Entwicklung und Durchführung „Interkultureller Trainings“ für Lehrkräfte, Bildungsdialoge zwischen abgebender und aufnehmender Schule, Eltern und Betrieben, um ein optimales Schnittstellenmanagement zu ermöglichen. Weiter werden Netzwerkforen initiiert, um den Kontakt zwischen Berufskollegs und Unternehmen auszubauen. Darüber hinaus wird ein Leitfaden „Individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund“ an den Berufskollegs entwickelt und veröffentlicht.
Klemens Lüchtefeld, Geschäftsführer der Geschäftstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Detmold stellte den Mehrwert für die teilnehmenden Berufskollegs heraus und stellte fest, „individuelle Förderung muss auch die interkulturelle Dimension berücksichtigen um berufliche Perspektiven sichtbar zu machen und die Motivation für alle Schülerinnen und Schüler zu erhöhen.
Die „Kompetenzwerkstatt Vielfalt und Ausbildung“ wird im Rahmen des XENOS-Programms "Integration und Vielfalt" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Europäischen Sozialfonds gefördert.