Unter diesem Titel fand die Europawoche 2022 im Rudolf-Rempel-Berufskolleg statt. Um die Woche wirklich europäisch zu machen, nutzten wir das Potenzial unserer polnischen Partnerschule in Rzeszów und führten ein gemeinsames, virtuelles Projekt durch. Jeweils zwölf Schüler*innen, die von sich aus ein hohes Interesse an europäischen Themen zeigten, nahmen teil. Zur Vorbereitung starteten wir bereits vor den Osterferien im Rudolf-Rempel-Berufskolleg, Bielefeld und in der Zespol Szkol Ekonomicznych im. M. Sklodowskiej in Rzeszów mit ersten Vorbereitungen. Bis zur Europawoche arbeiteten beide Gruppen getrennt, hatten aber Zugriff auf dasselbe MS Teams-Portal. Beide Schulen besitzen ein annähernd gleiches, kaufmännisches Profil hinsichtlich der Bildungsgänge. Die polnische Schule bildet auch Mediengestalter*innen aus. Im ersten Schritt erstellten die Schüler*innen einen Steckbrief in deutscher und polnischer Sprache, der zum gegenseitigen Kennenlernen ausgetauscht wurde. Anschließend erstellte jede*r Teilnehmer*in eine Collage zur Frage „Was verbinde ich mit Europa.“ Hier zeigte sich die Vielfalt der Vorstellungen über Europa. Einige Aspekte, wie das freie Reisen und der Euro tauchten bei allen auf, viele Aspekte waren aber auch sehr unterschiedlich. Jede*r zeigte so seine persönliche Geschichte Europas und präsentierte seine Intentionen, die er/sie bei der Erstellung der Collage hatte, den anderen Kursteilnehmer*innen.
Anschließend bearbeiteten wir das Thema „Die europäischen Werte“ im Zusammenhang mit der Frage nach der Bedeutung der europäischen Werte für den Alltag der Schüler*innen. Auch hierzu erstellten die Schüler*innen eine Collage. Die Collagen wurden ebenfalls im Projekt präsentiert und besprochen. So entstand ein reger Meinungsaustausch, in dem die große Bedeutung der europäischen Werte wie Freiheit, Demokratie oder Rechtsstaatlichkeit und deren Einfluss auf unseren Alltag besonders hervorgehoben wurde, auch wenn es im Alltag nicht explizit erkannt wird.
Am 1. April fand im Rudolf-Rempel-Berufskolleg ein Vortrag von Dr. Mathias Kneip, Leiter des Deutschen Polen-Instituts zu Darmstadt statt. Der Referent brachte den deutschen Schüler*innen das Land, die polnische Sprache, Gepflogenheiten, lustige Anekdoten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie die polnische Sichtweise auf die EU in lockerer und angenehmer Atmosphäre in drei Unterrichtsstunden näher. Die Teilnehmer*innen erhielten so einen Einblick in unser Nachbarland, dass sie noch nie besuchten.
Am 24. Mai 2022 fand dann im Rahmen der Europawoche der deutsch-polnische, virtuelle Projekttag statt. Mithilfe von MS Teams wurde von den beiden begleitenden Lehrer*innen, Frau Gosia Sarna-Galli und Herrn Andreas Erdmann der virtuelle Projekttag moderiert. Hierzu wurden verschiedene Apps (z. B. Kahoot) verwendet und passende Online-Formate für die Erarbeitung der Themen gewählt. Auf der Agenda des Projekttags „My Story of Europe“ standen eine Vorstellungsrunde, Recherchearbeit hinsichtlich aktueller Nachrichten aus der EU, eine virtuelle Schnitzeljagd, die Präsentation der Collagen sowie eines Films der polnischen Seite, Diskussionen über die Sichtweise von Polen auf Deutsche und umgekehrt sowie spielerische Einlagen zum Thema Landeskunde, Sprache, Kuriositäten.
Am Ende des virtuellen Projekts fasste jede*r Teilnehmer*in seine/ihre „Story of Europe“ in eigenen Schlagworten zusammen.
Die Ergebnisse der Europawoche wurden im Nachgang von den deutschen und polnischen Schüler*innen aufbereitet. Am Europatag präsentierten einzelne Teilnehmer*innen die Ergebnisse unserer Arbeit und die Arbeitsweise im Europaprojekt. Die Schüler*innen sprachen sich dafür aus, auch in Zukunft kleine, virtuelle Unterrichtseinheiten mit Schulen aus anderen Ländern durchzuführen. Das wäre dann eine weitere „Story of Europe.“
