Bielefeld. Das Lions-Quest Seminar „Zukunft in Vielfalt“ im Gebäude der Barmer GEK war ein voller Erfolg. 20 Lehrerinnen und Lehrer des Rudolf-Rempel-Berufskollegs nahmen an der neuen Fortbildung für Lehrkräfte teil, zu der die Lions-Hilfe Bielefeld e.V. und der Lions Club (LC) Bielefeld-Sparrenberg gemeinsam eingeladen hatten. Ziel war es. die interkulturelle Kompetenz in Schulklassen zu fördern und zur sozialen Inklusion von jungen Menschen mit Fluchterfahrung beizutragen.
Seminarleiter Hartmut Denker machte deutlich, dass „wir im Grunde alle Migranten sind“. Am Beispiel einer Deutschlandkarte ließ er die Pädagogen ihren Wohnort, den Geburtsort sowie die Herkunftsorte ihrer Eltern und Großeltern geografisch verankern. Es stellte sich heraus, dass fast alle Teilnehmer nicht dort leben, wo sie geboren wurden und auch die vorherige Generationen teilweise nach Deutschland immigriert sind. Diesen Blick auf die Geschichte empfanden einige Teilnehmer „verblüffend“.
Nach Angaben des Organisators der Fortbildung, Werner Dressler (LC Bielefeld-Sparrenberg), sind ein großer Teil der nach Deutschland geflüchteten Menschen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Der Schlüssel für die Vermittlung interkultureller Kompetenzen und gesellschaftlicher Werte liege deshalb schwerpunktmäßig in der Schule und Ausbildung. Er freue sich deshalb, dass das Bielefelder Rudolf-Rempel-Berufskolleg das neue Qualifizierungsangebot der Lions angenommen habe. Laut Dressler baut die Fortbildung inhaltlich und methodisch auf dem bundesweit anerkannten Lions-Quest Programmsegmenten „Erwachsen werden“ und „Erwachsen handeln“ auf.
Schulleiterin Christiane Wauschkuhn dankte dem Vorsitzenden der Lions-Hilfe Bielefeld, Jens-Peter Cordes, für die finanzielle Unterstützung und gute Zusammenarbeit. Das Seminar habe gezeigt, dass das Wissen um interkulturelle Unterschiede „nur eine Seite der Medaille“ sei. Der Umgang mit Diversität in konkreten Handlungssituation müsse dagegen geübt werden, betonte Frau Wauschkuhn. Besonders wertvoll seien die Praxiselemente des Trainings gewesen. Alle an dem Pilotprojekt Beteiligten können sich gut vorstellen, dass demnächst für die Zielgruppe der 15 bis 21-Jährigen das Seminar „Erwachsen Handeln“ aufgelegt wird.
