Sprache im Sportunterricht lernen

Flüchtlinge verbessern in einem Fitnessprojekt am Rudolf-Rempel-Berufskolleg ihre kommunikativen Fähigkeiten und ihre Sprachkompetenz

Im Projekt „Fitnesstraining für Daheim“ verbessern die Schülerinnen und Schüler der internationalen Förderklasse IF15A am Rudolf-Rempel-Berufskolleg während des Sportunterrichtes nicht nur Ihre Fitnesswerte, sondern auf spielerische Weise auch ihre Deutschkenntnisse.

Sprache durch Sport zu vermitteln, das war der Ansatzpunkt, den Annika Seefeld im Team mit irischen, finnischen und kanadischen Mitstudenten im Masterstudiengang Sport- und Bewegungspsychologie der Universität Jyväskylä (Finnland) für ihr Studienprojekt in einem örtlichen Flüchtlingszentrum wählten. Mit Hilfe von Techniken zu den Bereichen Zielsetzung und Team-Building sollten darüber hinaus Motivation und Kommunikation positiv beeinflusst werden. Das Projekt wurde so angelegt, dass es unerheblich war, welche Ausgangssprache die jeweiligen Teilnehmer sprachen. Es wurde viel mit visuellen Hilfsmitteln gearbeitet, die die Teilnehmer dabei unterstützen sollten, möglichst viele finnische und / oder englische Wörter zu erlernen und dann auch anzuwenden.

Während ihrer Weihnachtsferien nutzte Annika Seefeld den Besuch bei Ihrer Familie in Bielefeld, das Projekt für die internationale Förderklasse am Rudolf-Rempel-Berufskolleg an die deutschen Gegebenheiten anzupassen und dort erneut zu erproben. Als zentrales Medium diente ein von Frau Seefeld und ihren Mitstudenten erstelltes Buch mit Fitnessübungen für Zuhause. Die Inhalte des Buches wurden gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der IF15A während zweier jeweils zweistündiger Sporteinheiten erarbeitet. Unterstützt und betreut wurde Annika Seefeld dabei von Rainer Neblik, dem Sportlehrer der Klasse. 

Wie vermutet, stieß das Thema Fitness bei fast allen beteiligten Schülerinnen und Schülern auf große Resonanz. Neben dem Erwerb mehrerer neuer Begriffe wurden die Dynamik und die Kommunikation innerhalb der Klasse spürbar gefördert. Deutlich wurde dies in der Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler, die sich gegenseitig unterstützten, unbekannte Worte erfragten, Übungen erklärten, sich gegenseitig korrigierten und motivierten. Auch der Spaß kam nicht zu kurz, es wurde viel gelacht und gescherzt, kurz Frau Seefeld und die Schülerinnen und Schüler hatten eine gute Zeit miteinander. 

Insgesamt konnte selbst in dieser kurzen Sequenz einmal mehr gezeigt werden, dass durch Sport wichtige kommunikative und soziale Fähigkeiten gefördert und verbessert werden. Annika Seefeld selbst hat als aktive Sportlerin während ihrer Studienaufenthalte in den Niederlanden, USA, Mexiko, Österreich und Finnland mehrfach erlebt, dass ihre Eingliederung in die Gesellschaft des jeweiligen Landes durch den Sport enorm vereinfacht wurde. Eine zentrale Erkenntnis des Projektes ist somit die erneute Bestätigung der These, dass dem Sport eine herausragende Bedeutung im Zusammenhang mit der aktuellen Aufgabe der Integration von Flüchtlingen zukommt.

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