„Ich mache deine Kleidung“

Rudolf-Rempel-Berufskolleg zeigt eine Ausstellung über mutige Frauen in der Textil-produktion in den Ländern Kambodscha und Bangladesh

Beate Scheele, Andreas Erdmann (Projektverantwortliche Rudolf-Rempel-Berufskolleg), Zorah Birnbacher (FairTrade Deutschland e.V.), Christiane Wauschkuhn (Schulleiterin Rudolf-Rempel-Berufskolleg), Kevin Kleinert (Schüler des Fairtrade-Projekts), Birgit Reher (Umweltamt Stadt Bielefeld)

Ein T-Shirt für 2,00 €, eine Jeans für 24,99 € einerseits und miserable Arbeitsbedingungen der Textilarbeiterinnen in Bangladesh und Kambodscha sowie einstürzende oder brennende Textilfabriken andererseits! Der wahre Preis unserer schnelllebigen Mode berechnet sich anders, wenn wir die gesamte Wertschöpfungskette unter die Lupe nehmen und sie nicht nur unter Kostengesichtspunkten betrachten. 

Mit diesem Thema haben sich Schülerinnen und Schüler der Höheren Handelsschule am Rudolf-Rempel-Berufskolleg auseinandergesetzt. Beleuchtet wurden u.a. die Arbeitsbedingungen in der Textilproduktion Südostasiens, die dunklen Seiten dieser Produktion, aber auch die Kalkulation „fairer“ Kleidung und ob sie wirklich teurer ist.

Die Ergebnisse des Projekttages werden nun gemeinsam mit der Wanderausstellung des Netzwerks „Femnet e.V.“ im Selbstlernzentrum der Fairtrade-School Rudolf-Rempel-Berufskolleg gezeigt: mutige Textilarbeiterinnen setzten sich für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen ein.

Am 07.11.2016 eröffnete Schulleiterin Frau Christiane Wauschkuhn diese Ausstellung. Sie verwies darauf, dass Südostasien eigentlich weit weg ist, aber die Textilindustrie für Bielefeld überhaupt nicht fremd ist. Auch der Namensgeber des Berufskollegs, Rudolf Rempel, hat sich zu Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der hiesigen Textilarbeiter*innen eingesetzt. In dieser Tradition steht nun die Arbeit der beiden Projektklassen!

Frau Zorah Birnbacher von Fairtrade Deutschland e.V. zeigte sich sehr beeindruckt von der Arbeit der Schülerinnen und Schüler. Mit einem Vortrag zum Thema „Fast Fashion“ zeigte sie die Arbeitsbedingungen in der Textilproduktion auf und stellte das volkswirtschaftliche Paradoxon zwischen Gewinnmaximierung und (ethischen) Arbeitsbedingungen dar. Statistische Werte wie: „Mehr als 11.000 Liter Wasser werden zur Herstellung einer Jeans verschmutzt“ stimmten die Schüler nachdenklich. Frau Reher vom Umweltamt der Stadt Bielefeld ermunterte die Schüler*innen, einen Blick in die Fairtrade-Shops der Stadt Bielefeld zu werfen.

Die Ausstellung ist für zwei Wochen der gesamten Schülerschaft zugänglich und zeigte bereits in den Anmeldezahlen, dass es ein wichtiges Thema für die Schüler*innen ist.

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