Erasmus+ Projekt: Heimat: Was uns trennt – was uns verbindet

3. Koordinationstreffen im Rudolf-Rempel-Berufskolleg

Gruppenfoto: Die Teilnehmer des Meetings in Bielefeld aus den sieben Partnerschulen zusammen mit den internationalen Schülern und den beiden Moderatoren der Zukunftswerkstatt.

Vom 28. September 2016 bis zum 30 September 2016 fand das 3. Koordinationstreffen des Erasmus+ Projekts „Heimat: Was uns trennt – was uns verbindet“ im Rudolf-Rempel-Berufskolleg unter der Beteiligung der sieben Partnerschulen aus Norwegen, der Türkei, Tschechien, Rumänien, Luxemburg, Österreich und Deutschland statt.

Dem Treffen in Bielefeld sind bereits zwei Koordinierungssitzungen im November 2015 in Ettelbruck/Luxemburg sowie im April 2016 in Izmir/Türkei vorausgegangen. Diese Treffen dienten dazu, Ansätze im Umgang mit internationalen Schülern herauszuarbeiten und in Form von Unterrichtsbausteinen umzusetzen. Allen Aufgaben war das Thema des Projekts „Heimat Europa – was uns verbindet, was uns trennt“ übergeordnet.

Im Rahmen des Meetings in Bielefeld wurden die „Hausaufgaben“ der Projektteilnehmer vorgestellt. Hierzu gehörte die Erstellung eines internationalen Kochbuches durch die Schülerin-nen und Schüler der sieben Nationen, das typische Heimat-Gerichte und die damit verbundene Tradition zusammenfasste. Außerdem entwickelte jede Nation Unterrichtsmodule zum Thema „Umgang mit Vorurteilen gegenüber anderen Nationen“. Allen Nationen gelang es, unterrichtliche Möglichkeiten aufzuzeigen, die zum Abbau von Vorurteilen beitragen können, wie zum Beispiel in Form von erstellten Schülervideos oder mithilfe der Methode „Storylines“. 

Im weiteren Verlauf des Treffens erarbeiteten die beteiligten Lehrer mit sieben ausgewählten Schülern der internationalen Klasse (Mohammad Shafi, Dorotea, Sellina, Soultan, Furqan und Nasir) in zwei Tagen mit der Methode Zukunftswerkstatt konkrete Maßnahmen, die helfen können, den Lernort Schule sowohl für ansässige als auch geflüchtete Schülerinnen und Schüler zu einem Ort der Heimat zu gestalten.

In einer ersten Runde äußerten zunächst alle Beteiligten Kritik am bisherigen System der Integration von Flüchtlingen in den Schulen der unterschiedlichen Länder. Aus diesen Aspekten ergaben sich die fünf Themengebiete „Kommunikation, Integration, Unterstützung, Engagement, Sozialisierung“, für die es in der anschließenden Phantasiephase galt, utopische Lösungsansätze, frei von jeglichen Restriktionen, zu entwickeln und in kreativer Form vorzustellen. Die Gruppen zeigten anschließend unter anderem Sketche, Theaterszenen sowie Rollen-spiele, die sehr authentisch und beeindruckend zeigten, wie das Heimatgefühl im Lebensbereich Schule erfahrbar gemacht werden könnte. 

Insbesondere die Ideen und Eindrücke der Schülerinnen und Schüler aus der internationalen Klasse wiesen auf die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs hin. In der abschließenden Realisationsphase entwickelten die fünf Gruppen konkrete Maßnahmen, die sich zeitlich unmittelbar, mittelbar und langfristig umsetzen lassen sollten. Um einige Beispiele zu nennen: Tutorensysteme zwischen einheimischen und geflüchteten Schülerinnen und Schülern, Besuch von Flüchtlingsunterkünften, gemeinsames Kochen internationaler Gerichte und Vorstellen der jeweiligen Tradition, Kennenlernen von Traditionen und Sitten, Abbau von Vorurteilen, usw.

Das Projekttreffen und die damit einhergehenden Ergebnisse zeigten auf, dass sowohl Lehrer aus mehr als sieben Nationen und Schüler aus sechs Nationen in einer äußerlich sehr heterogenen Arbeitsgruppe zusammenarbeiten können. Wieso sollte das nicht auch innerhalb des Lernorts Schule gelingen?

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

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