Justiz bietet Perspektiven

Fachangestellte erhalten ihre Abschlusszeugnisse

Auszubildende und Ausbilder der Bielefelder Justiz (von links): Ina Lehmann-Schön, stellvertretende Direktorin des Amtsgerichts, Gisela Nagel, Inga Dietrich, Ulrike Brandt, Geschäftsleiterin des Amtsgerichts, Udo Kersting, Yeliz Unlütürk, Miriam Tinnemeier, Cansu Kaymak, Alexander Gruhl, Kai Hellmann, Gabi Vorwald, Nicolas Meier und Mohammed El Rhandour Foto Uwe Koch

B i e l e f e l d (uko). In einem ersten gemeinsamen Festakt haben die Justizfachangestellten des Ausbildungsjahrgangs 2015 der Landgerichte Detmold, Paderborn und Bielefeld ihre Abschlusszeugnisse erhalten. Gisela Nagel, Vizepräsidentin des Landgerichts Bielefeld, betonte dabei die »qualifizierte, anspruchsvolle Ausbildung« in der Justiz.

Erstmals schlossen sich die ostwestfälisch-lippischen Landgerichte zu einer solchen Feierstunde am vergangenen Donnerstag zusammen, die aber nicht ohne Einfluss des tragischen Absturzes der Germanwings-Maschine in Südfrankreich blieb: Um 10.53 Uhr gab es zum Gedenken an den Tod von 150 Menschen wie überall in nordrhein-westfälischen Behörden eine Schweigeminute.

Zuvor hatte Gisela Nagel 21 Absolventen des Ausbildungsjahrgangs, die Ausbilder, den Präsidenten des Landgerichts Paderborn, Klemens Thiemann, und den Vizepräsidenten des Landgerichts Detmold, Dr. Jörg Mertens, begrüßt. Zweifellos werde, so Nagel, auch bei diesen Justizfachangestellten irgendwann »Routine einkehren« in der Arbeit, doch »der Justiz stehen große Veränderungen bevor«. Dafür sorgten künftig schon der elektronische Rechtsverkehr und die elektronischen Akten. Den Absolventen stünden zudem die Beamtenlaufbahn oder eine Ausbildung als Gerichtsvollzieher offen.

Auch Klemens Thiemann betonte die »durchaus positiven Perspektiven in der Justiz«. Dafür seien diese Absolventen, die den Geburtsjahrgängen Mitte der 1990er Jahre angehörten als »digital Natives« mit ihren grundsätzlichen EDV-Kenntnissen prädestiniert. Knappes Fazit des Präsidenten des Landgerichts Paderborn: »Wir brauchen Sie, gar keine Frage.«

Studiendirektor Andreas Tschirner vom Rudolf-Rempel-Berufskolleg, dort absolvieren Justizfachangestellte aus ganze Ostwestfalen-Lippe ihre Berufsschulausbildung, warnte die Absolventen vor »einem Stillstand«; den gebe es in der Arbeitswelt nicht, jeder müsse auf Veränderungen und Fortbildung gefasst sein. Cordula Stratmann vom Amtsgericht Paderborn ergänzte als Sprecherin der Ausbilder an den Gerichten, die Absolventen sollten ihre Chancen nutzen. Immerhin seien »die Aussichten für eine Weiterbeschäftigung in der Justiz in den vergangenen Jahren immer besser geworden«. 

Die Absolventen aus dem Bereich des Landgerichtsbezirks Bielefeld sind Mohammed El Rhandour, Alexander Gruhl, Inga Marie Dietrich, Cansu Kaymak, Nicolas Meier, Miriam Tinnemeier, Yeliz Unlütürk (alle Amtsgericht Bielefeld), Luisa Kottkamp, Ronja Schüddekopf und Tjorven Freimuth (alle Amtsgericht Lübbecke) sowie Marius Beek, Alexander Böing und Kevin Schwarz (alle Amtsgericht Minden).

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