"Wir alle machen Zukunft"

Veranstaltung "Fair Future" zum ökologischen Fußabdruck macht Eindruck bei fast 400 Schülern an der Rosenhöhe

"Können wir die Kraftwerke einfach abschalten?": Wie Mina Dekovic (16, vorne, 2. v. r.) stellen die Schüler der Rosenhöhe auf der Veranstaltung "Fair Future II" im Anschluss an den Film interessierte und kritische Fragen an den Moderator Björn Wiele (r.) Foto: Sibylle Kemna

Brackwede (kem). Mit dem Mofa zur Schule, danach einen Burger - ist das okay? Diese Frage konnten die Schüler nach der Veranstaltung "Fair Future II" eindeutig mit "Nein" beantworten. Denn mit so einem Verhalten vergrößern sie ihren "ökologischen Fußabdruck" und leben auf Kosten anderer Erdbewohner.

Schon im Vorfeld hatten sich die Schüler der Einführungsphase der Gesamtschule Rosenhöhe, des Rudolf-Rempel-Berufskollegs und des Wirtschaftsgymnasiums mit dem Thema "Ökologischer Fußabdruck" befasst. Ihren eigenen und den ihrer Klasse ermittelten sie anhand von Faktoren wie Ernährung, Mobilität, Energieverbrauch, Urlaub, Konsum.

"Es ist einfach nicht angesagt, zu Fuß oder mit dem Rad zu kommen. Sobald es geht, haben die Schüler ein Mofa oder ein Auto", berichtete Katrin Müller, Lehrerin des Berufskollegs, von den Ergebnissen. "In den Urlaub geht es mit dem Flieger, und Fleisch wird von vielen jeden Tag gegessen." Deshalb habe die Lehrerschaft diese Veranstaltung initiiert, um die Schülerschaft zu sensibilisieren. Übrigens war dies die erste gemeinsame Veranstaltung der verschiedenen Schulen an der Rosenhöhe.

"Wir alle machen Zukunft", erklärte Oberbürgermeister Pit Clausen einleitend seinen jungen Zuhörern. Jeder könne durch sein Verhalten zu einer faireren Zukunft beitragen. Nachdem Diplom-Politologe Björn Wiele den rund 380 Schülern eine kleine Einführung gegeben hatte, zeigte er einen Film, der deutlich machte, dass die Menschen in den reichen Ländern Raubbau an der Natur betreiben, Lebensraum zerstören und so die Ressourcen systematisch verringern. Ein Mann wirft einen Bumerang, der zurückkommt und seinen neben ihm stehenden Sohn umwirft. "Alles, was sie tun, kommt auf die nächste Generation zurück", sagt eine Stimme aus dem Off. Mit solch eindringlichen Szenen sorgt der Film trotz des trockenen Themas für Aufmerksamkeit. Dass auch vermeintlich positive Entwicklungen wie Biokraftstoffe schlecht sind für die Erde, ist manchen Schülern ganz neu. "Immer mehr Nahrungsmittel landen im Tank statt auf dem Teller", verdeutlicht der Film.

Bei der anschließenden Diskussionsrunde stellen die Schüler interessierte und kritische Fragen. Zum Smog in Peking, der Alternative zu Kraftwerken, dem Fleischkonsum, zu umweltfreundlichen Methoden, Kleidung herzustellen. Auch von Wiele persönlich wollen die Schüler wissen, was er tut, um ökologisch zu handeln. Die Frage: "Wie kann ich erkennen, dass Produkte aus der Region sind", macht deutlich, dass bei einigen noch viel Aufklärungsbedarf besteht und dass der Wunsch, das eigene Verhalten auf den Prüfstand zu stellen, vorhanden ist.

Das freut die Lehrer. "Wir wissen, dass es schwierig ist, eine Verhaltensänderung herbeizuführen", sagt Katrin Müller. "Aber wir wollten erreichen, dass den Schülern dieses Thema bewusst wird und dass sie es auf dem Schirm haben." Das ist offenbar erreicht worden.

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