Oberstufen-Schüler studieren nebenbei

Fachhochschule startet Projekt mit Oberstufenschüler

Machten den Auftakt (v. l.) Wirtschaftspsychologe Dr. Dirk Martinke, Lehrer Gert Wittig, Koordinatorin Nermin Köklüce, Lehrer Carsten Stockey und Professor Uwe Rössler im Uni-Hörsaal. FOTO SARAH JONEX

VON ANSGAR MÖNTER

Bielefeld. Bei den Übergängen hapert es oft. Abiturienten wissen häufig zu wenig über Studienfächer und -strukturen. Das bereitet Probleme. Es gibt Bemühungen, den Übergang geschmeidiger zu gestalten. Mit einer davon hat die Fachhochschule Bielefeld jetzt begonnen. Das Projekt nennt sich „Wirtschaft in Schule und Hochschule“, kurz Wish. Gestern ist es gestartet.

60 Oberstufenschüler nahmen Platz in Hörsaal 5 der Universität. Vom Rudolf-Rempel-Berufskolleg in Brackwede und dem Einstein-Gymnasium in Rheda-Wiedenbrück angereist, erfuhren sie allerhand über die Strukturen an FH und Universität, bevor sie ihre erste Vorlesung hörten. Die hielt der Wirtschaftspsychologe Dr. Dirk Martinke von der FH. Zur vierstündigen Auftaktveranstaltung gehörten auch die Vorstellung des Fachbereichs und ein Gang in die Mensa.

Weitere Veranstaltungen werden folgen. Das erste Jahr des Wish-Projekts ist geplant. Insgesamt läuft es drei Jahre. Dafür haben sich der Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit der FH sowie die beiden Schulen zusammengefunden. Mit Wish werden Schüler gefördert, die sich für Betriebs- und Volkswirtschaft interessieren. Projektphasen folgen. Und es gibt eine dreitägige Sommerschule mit Workshops und Diskussionen. Die Ergebnisse werden präsentiert. Die Schüler erhalten Teilnahme-Zertifikate. Weitere Schulen können integriert werden.

Einen Nutzen erwarten alle Seiten. „Wir wollen dazu beitragen, dass die Schüler vor Beginn des Studiums besser einschätzen können, was sie erwartet und natürlich auch, ob es überhaupt das Richtige ist“, erklärt Professor Uwe Rössler, Dekan des größten Fachbereichs mit knapp 3.000 Studenten. Das Wirtschaftspsychologie am Anfang stand, ist wenig erstaunlich: Das Studienfach ist sehr beliebt. Maximal 40 Plätze bietet die FH an, bis zu 1.000 Bewerbungen gibt es regelmäßig.

Demnächst geht es um Marketing und Kaufverhalten, internationalen Wirtschaftsbeziehungen in der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie Geldpolitik. Die Teilnahme an Forschungsprojekten der Hochschule ist ebenso vorgesehen.

Am Rudolf-Rempel-Berufskolleg koordinieren die Lehrer Carsten Stockey und Gert Wittig das Projekt. Der Förderverein der Schule unterstützt sie finanziell.

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