Schule setzt auf Solarstrom

Rudolf-Rempel-Berufskolleg nimmt Photovoltaik-Anlage in Betrieb

Nehmen die Photovoltaik-Anlage in Augenschein (von links): Lehrer Klaus Schiermeyer, Lehrer Josef Osterholz, Schulleiterin Christiane Wauschkuhn, Bezirksbürgermeisterin Regina Kopp-Herr, Bezirksamtsleiter Hans-Georg Hellermann, Schulamtsleiter Georg Müller und Lehrer Meinolf Weismüller. Foto: Matthias Band

Von Matthias B a n d

B r a c k w e d e (WB). Fast 90 000 Kilowattstunden (kWh) Strom produzieren die 526 Solarmodule auf dem Dach des Rudolf-Rempel-Berufskollegs im Jahr. Mit der neuen Photovoltaik- Anlage deckt die Schule künftig gut ein Viertel ihres jährlichen Strombedarfs.

In Betrieb genommen wurde die Anlage bereits Mitte November. Jetzt wurde sie der Öffentlichkeit vorgestellt. Die 526 Module verteilen sich auf einer Dachfläche von 673 Quadratmetern. 220 000 Euro hat das Material samt Aufbau gekostet. Als Investoren konnte die Brackweder Schule »Lehrer, schulnahe Persönlichkeiten sowie Privatleute gewinnen«, erklärt Rektorin Christiane Wauschkuhn. Um das Projekt umzusetzen, wurde eigens eine Kommanditgesellschaft (KG) gegründet. Der städtische Immobilienservicebetrieb (ISB) sowie das Carl-Severing- Berufskolleg, das bereits eine Photovoltaik- Anlage auf dem Dach installiert hat, standen beratend zur Seite.

Ziel des Projektes ist es, nicht nur ökologisch produzierten Strom zu gewinnen, sondern das Thema Solarenergie auch stärker im Unterricht zu verankern. »Die Leistung der Anlage kann über die Computerbildschirme in jedem Klassenraum angezeigt werden«, sagt Wauschkuhn. Zudem sollen die knapp 4700 Schüler mit Projekten zum Energiesparen angehalten werden. »Es ist gut, wenn die Schüler vor Ort sehen, was man damit erreichen kann«, sagt Lehrer Josef Osterholz.

Für eine Selbstversorgung der Schule reicht der produzierte Strom nicht aus. 380 000 kWh verbraucht das Kolleg jährlich. Mit der Anlage, deren Leistung mit fast 90 000 kWh dem Jahresverbrauch von 22 Durchschnittshaushalten mit je drei Personen entspricht, spart die Stadt als Schulträger trotzdem eine Menge Geld für den Stromeinkauf.

Bezirksbürgermeisterin und SPD-Landtagsabgeordnete Regina Kopp-Herr ist voll des Lobes für die neue Anlage: »Ich freue mich, dass sich eine Schule im Stadtbezirk aufmacht, die Energiewende einzuleiten. Hier haben viele unterschiedliche Menschen sehr gut zusammengearbeitet. Ich hoffe, dass sie ihre Erfahrungen an andere Schulen weitergeben können«, sagt Kopp-Herr.

Heinz Dräger vom ISB unterstreicht, dass erst ein Zehntel der Bielefelder Schulen mit Solaranlagen ausgerüstet ist. Dräger: »Ein Problem ist, dass wir keine guten Dächer haben. Die Dächer der Schulen in Bielefeld sind in einem schlechten Zustand.«

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