Landesbeste Zahnarzthelferin

Mareike Saß vom Verband der freien Berufe geehrt VON SIMON BLOMEIER

Gellershagen/Gadderbaum. Mareike Saß ist die Erfolgreichste. Sie musste ein Beratungsgespräch zum Entfernen von Weisheitszähnen führen und schriftliche Prüfungen zu Themen wie Wirtschaftsrecht und Praxismanagement meistern. Mit einem Notendurchschnitt von 1,1 ist die Gellershagenerin die beste Zahnarzthelferin in Nordrhein-Westfalen.

Heute zeichnet der Verband der freien Berufe die 25-Jährige dafür in der Landeshauptstadt Düsseldorf aus. Im April und im Juni legte sie die schriftliche und mündliche Prüfung ab. Im August kam dann der Brief vom Verband der freien Berufe mit der freudigen Botschaft. Einen Durchschnitt im sehr guten Bereich hatte Saß schon angepeilt, dass sie aber den besten in Bielefeld und ganz NRW schaffte, hatte sie nicht erwartet.

„Ich freue mich natürlich sehr darüber“, sagt die ausgezeichnete Zahn-Expertin. Über drei Jahre hat sie in der Gemeinschaftspraxis von Dirk Grobbecker und Sabine Kybarth an der Deckertstraße 53 in Gadderbaum den praktischen Teil des Berufs kennengelernt, am Rudolf-Rempel-Berufskolleg hat sie die Theorie gebüffelt. Auch ihre beiden Chefs sind zufrieden und freuen sich mit der ehemaligen Auszubildenen – sie haben Saß nach der Prüfung unbefristet eingestellt.

Nach der Schule hatte die Zahnarzthelferin erst eine Ausbildung zur Bankkauffrau absolviert und bei der Sparkasse gearbeitet. „Das war nicht das Richtige für mich“, erklärt die 25-Jährige. Die Arbeit in der Zahnarztpraxis macht ihr mehr Spaß.

Und Saß peilt bereits das nächste Ziel an: „Ich würde mich gerne weiterbilden und in die Verwaltung gehen“. Falls ihre Bewerbung erfolgreich ist, fährt sie ab Januar 2009 ein Jahr lang jeden Samstag nach Münster zur Zahnärztekammer, um sich dort zur Assistentin für Zahnärztliches Praxismanagement (AZP) ausbilden zu lassen.

Die 3.000 Euro dafür muss sie jedoch selber zahlen. Die Jahrgangs-Beste bekommt normalerweise ein Stipendium der Kammer zur Fortbildung. Saß war bei der Prüfung 24, ist jetzt aber bereits 25 Jahre und damit zu alt für den Zuschuss. Sie ist enttäuscht. „Ich habe meine Zeit ja nicht vertrödelt, sondern eine zweite Ausbildung gemacht, weil die erste nicht das Richtige war.“ Bei einem freiwilligen sozialen Jahr oder einer Mutterschaft hätte die Kammer die Zeit abgezogen, nicht aber in ihrem Fall. Stolz auf die Auszeichnung kann die beste Zahnarzthelferin aus NRW trotzdem sein.

|