Fit für die Praxis

ECON-Projekttag am Rudolf-Rempel-Berufskolleg VON SVEN KIENSCHERF

Brackwede. „Dass die Arbeiten tatsächlich praxisbezogen sind, zeigt die Tatsache, dass die meisten der Vorschläge der Teams von den Firmen, die sie in Auftrag gegeben haben, umgesetzt werden“, sagt Rüdiger Baumann, Studiendirektor am Rudolf-Rempel-Berufskolleg. Gemeinsam mit seinem Kollegen Josef Lappe organisiert er den ECON-Tag, der jetzt zum neunten Mal stattfand.

35 Teams, bestehend aus Studenten im zweiten Jahr ihrer Ausbildung, stellten ihre Projekte vor, mit denen sie sich über ein Jahr lang neben Studium und Beruf beschäftigt hatten. Egal, ob mit dem Studienschwerpunkt Marketing, Management im Gesundheitswesen, Personalwirtschaft, Rechnungswesen oder Logistik – eine Menge Arbeit haben alle investiert. Gut 700 Stunden seien bei ihnen zusammen gekommen, berichtete Markus Kache, der gemeinsam mit Sabrina Sommer und Angelika Mühlbrandt unter ökologischen Gesichtspunkten einen Seniorenhof geplant hat.

Wie alle angehenden Ökonomen hatten sie sich als Partner ein Unternehmen aus der Region gesucht, das ihnen die Aufgabenstellung an die Hand gegeben hat. In ihrem Fall war das die Firma Engelmeier Immobilien. „Ziel war es, Menschen ab 60 Jahren barrierefreies Wohnen auf dem Land zu ermöglichen, in einer Wohnung, die so aufgebaut ist, dass auch Vollpflege möglich ist“, erläuterte Kache.

Bevor sie begonnen haben, den entsprechenden Umbau eines Bauernhofes zu berechnen, haben sie zunächst einmal Befragungen durchgeführt. In der Fußgängerzone und in Physiotherapie-Praxen haben sie versucht herauszufinden, ob ein Seniorenhof überhaupt angenommen werden würde. „Durch das Studium waren wir schon sehr gut auf die anfallenden Arbeiten vorbereitet, das ein oder andere mussten wir uns allerdings selbst erschließen“, stellt Mühlbrandt fest.

Ähnlich war es bei Horst Gramadies, Rosi Weigelt und Katharina Dudek. Sie waren von der Firma Gerhard Wellmann GmbH beauftragt worden, die Personalorganisation zu verbessern. Schwerpunkt war die Mitarbeiterintegration. „Das ist ein Thema das kommt“, ist sich Rosi Weigelt sicher. Zusammen mit ihren Kommilitonen hat sie einen Plan erstellt, wie neue Mitarbeiter möglichst schnell ihren Platz im Unternehmen finden.

„Das geht schon damit los, dass es eine genaue Stellenbeschreibung gibt und dass klar ist, wer bei Problemen Ansprechpartner ist“, sagt Gramadies. Die Vorschläge der Truppe sind von der Firma komplett übernommen worden. Weigelt: „Auf unseren Vorschlag hin, wurde eine Personalreferentin eingestellt.“

Studiendirektor Baumann: „Einerseits lernen die Studenten die Praxis kennen, andererseits haben sie nachher eine tolle Empfehlung in ihrer Bewerbung.“

|