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Deutsch-türkisches Schüleraustauschprojekt 2012 - 2013

„Türkei – Deutschland 2025 – ein Szenario“

Schülerinnen und Schüler aus Izmir zu Gast im Rudolf-Rempel-Berufskolleg

Das Rudolf-Rempel-Berufskolleg führt unter der Überschrift „Türkei und Deutschland 2025 – ein Szenario“ mit seiner türkischen Partnerschule aus Karşiyaka/Izmir ein gemeinsames Schüleraustauschprojekt durch. 12 Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgymnasiums in Bielefeld und des Gymnasiums in Izmir beschäftigen sich in diesem Projekt mit der möglichen Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Ländern. Im März waren die Schüler aus Izmir für eine Woche zu Gast im Rudolf-Rempel-Berufskolleg. Sie haben bei den Familien der Schülerinnen und Schüler gewohnt, die noch in diesem Schuljahr zu einem Gegenbesuch nach Izmir fliegen.

Beide Seiten haben sich vor dem Besuch im Unterricht mit politischen, historischen und geografischen Themen beschäftigt, mit denen sie sich jeweils über das andere Land informiert haben. In der gemeinsamen Projektarbeit geht es darum, ein Szenario zu gestalten, mit dem die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Ländern für die nächsten Jahre beschrieben werden kann. Auf der Grundlage einer simulierten Handlungssituation aus dem Bereich Tourismus untersuchen die Schülerinnen und Schüler, wie sich das Verhältnis zwischen der Türkei und Deutschland in den nächsten Jahren entwickeln könnte. Unternehmen aus diesem Bereich (z. B. Reisevermittler, Fluggesellschaften, Hotels etc.) benötigen für ihre Zukunftsentscheidungen Planungssicherheit. Insofern bietet dieser Hintergrund eine realistische  Bezugsgröße für die Gestaltung eines Szenarios.

Mit der Nutzung der Szenario-Methode werden in den international besetzten Arbeitsgruppen zwei Extremszenarien entwickelt, ein möglicher positiver Trend und ein möglicher negativer Trend bis zum Zieljahr 2025. Die reale Entwicklung, das sogenannte Trendszenario, wird dann irgendwo in der Mitte zwischen den beiden Extremen zu finden und zu entwickeln sein. Bei ihrer Arbeit greifen die Schülerinnen und Schüler auf die im Unterricht erarbeiteten Ergebnisse sowie auf aktuelle Veröffentlichungen zurück. Die Gestaltung der Szenarien bietet ihnen die Möglichkeit, eine Vielzahl kreativer Methoden zu nutzen. In Bielefeld ist gemeinsam an den positiven und negativen Extremen gearbeitet worden. Dazu haben sich die Schüler u. a. mit den Bereichen Tourismus, Kultur, Politik, Wirtschaft und Umwelt/Natur beschäftigt und für die gewählten Themen kreative Formen der Präsentation ausgewählt, z. B. szenische Darstellung, Videogestaltung, Interview, Collage, Tanz etc.. Das Trendszenario wird beim Gegenbesuch in Izmir entwickelt.

Ziel der gemeinsamen Projektarbeit ist das Kennenlernen der anderen Kultur, also der sogenannte „Blick über den Tellerrand“. Das wird insbesondere dadurch gefördert, dass die Schülerinnen und Schüler in Gastfamilien wohnen und in ihren eigenen Familien Gastgeber sind. Für die Schülerinnen und Schüler und für die begleitenden Lehrkräfte beider Schulen bedeutet dieses gemeinsame Arbeiten und das Leben in einer Gastfamilie eine Förderung ihrer interkulturellen Kompetenzen.

Im Rahmen des Besuchs der türkischen Schüler in Bielefeld haben alle Schüler - neben der inhaltlichen Arbeit - gemeinsam das Nixdorf-Museum und die Stadt Paderborn besucht. Ein weiterer Höhepunkt war der Tagesausflug nach Berlin mit Stadtrundfahrt, eigenen Erkundungen und Empfang durch Britta Haßelmann, Bielefelder Abgeordnete der Partei „Die Grünen“. Dadurch erhielt die Gruppe die Gelegenheit, den Berliner Reichstag zu besichtigen.

Die gemeinsame Projektarbeit, vor allem der gegenseitige Besuch der türkischen und deutschen Schülerinnen und Schüler, ist von der Robert Bosch Stiftung ermöglicht worden. Die Stiftung bietet zum Thema „Deutsch-türkischer Schüleraustausch“ eine Plattform für Erfahrungsaustausch und Netzwerkbildung.